Ok, damit muss man erst mal klarkommen. Auch ich habe bisher in ein Regal gegriffen, wenn ein Bassreflexrohr erforderlich war. Nachdem ich mich mit dem Stückchen Rohr ein wenig auseinandergesetzt hatte, sind mir doch einige Punkte aufgefallen die mich daran gestört haben. Ich liste das einfach mal plump auf :
Es ist fast unmöglich ein strömungsoptimiertes Rohr in der richtigen Länge zu bekommen.
Ebenso ist es fast unmöglich überhaupt ein Bassreflexrohr in der richtigen Länge zu bekommen.
Viele Rohre können nicht bündig zur Schallwand eingebaut werden.
Es gibt sie nur in schwarz aus minderwertigen Materialien. Es ist somit keine Gestaltungsfreiheit gegeben.
Der Einbau erfolgt meistens über ein Einpressen in die Schallwand. Der Ausbau kann schwierig bis unmöglich sein.
Irgendwie war das für mich nicht nachvollziehbar, warum es so ist wie es ist. Dabei handelt es sich bei diesen Teilen um ein sehr wichtiges akustisches Bauteil. Immerhin ist es die Verbindung zwischen dem Gehäuseinneren, und dem Raum in dem man Musik hört. Neben den Schallwellen wird auch Luft durch das Bassreflexrohr gepumpt. Sind in dem verwendeten Rohr zu viele scharfe Kanten, bestrafen sie unser Gehör mit ungewollten Zisch und Paffgeräuschen die wir nicht haben möchten.
Wir fangen mal an mit dem Thema "Strömung".
Durch die Schallenergie des Chassis wird die Luft im Inneren des Lautsprechergehäuses verdichtet. Durch diese Schwankungen von Druck und Dichte wird schlussendlich die Schallenergie erzeugt, vereinfacht gesagt. Also quält sich unser Rohr mit stetig veränderten Situationen. Um die Verwirbelungen der Luft, und die damit verbundenen Nebengeräusche zu reduzieren, kann man den Ein und Auslass des Rohres verrunden.
So habe ich es auch dann gemacht. Da sich die Luft innerhalb des Bassreflexrohres hin und herbewegt, habenEin- und Ausströmung den gleichen Radius erhalten. Damit konnte an das Thema "Strömung" ein Häkchen gesetzt werden.
Wieviel darf`s denn bitte sein ?
Im CAD ist es immer ganz einfach. Es lässt sich alles Zeichnen. Das hübsche Stück Rohr ist nun gezeichnet und kann in alle beliebigen Längen hergestellt werden. Die jeweils grünen Bereiche messen ca. je 15mm. Entgegen der klassischen Methoden zur Herstellung von 3D-Druckteilen wird dieses Rohr "spiralisiert". Dabei wird der Körper nicht wie üblich in einzelnen Schichten hergestellt, stattdessen verübt die Düse des Druckers eine spiralförmige Bewegung. Dabei entsteht ein Körper ohne die sonst übliche Naht.
Das Auge hört mit
Um den flächenbündigen Einbau herstellen zu können, wurde ein Flansch in die Konstruktion eingefügt ( blau). Der Einbau erfolgt dann ein einer für das Rohr passenden Ausfräsung.
Wie wird es befestigt
Es gibt 2 Optionen
Der blaue Flansch wird mit Hilfe einer Schraube festgeschraubt. Dies ist jedoch nur möglich, sofern die Stelle an der sich das Rohr befindet, auch noch zugänglich ist. Da dies nicht immer der Fall ist gib es Möglichkeit.....
....die Schraube über einen Klemmring mit der Rückseite der Schallwand zu verschrauben. Nach der Fertigstellung des Gehäuses wird das Rohr dann von vorne in das von hinten angebrachte Gewinde eingeschraubt.
Die Rohre gibts nun in folgenden Dimensionen :
Rohrquerschnitt | Innen- durchmesser | Einbau- durch- messer | Flansch- durch- messer | Flansch- dicke |
706.858 mm² | 30mm | 50mm | 66mm | 3mm |
1256.637 mm² | 40mm | 60mm | 76mm | 3mm |
1963.495 mm² | 50mm | 70mm | 86mm | 3mm |
2827.433 mm² | 60mm | 80mm | 96mm | 3mm |
3848.451 mm² | 70mm | 90mm | 106mm | 3mm |
5026.548 mm² | 80mm | 100mm | 116mm | 3mm |
6361.725 mm² | 90mm | 110mm | 126mm | 3mm |
7853.982 mm² | 100mm | 120mm | 136mm | 3mm |
Die Mindestlänge beträgt 45mm, die Maximallänge 230mm. Bis zu dieser Länge ist das Rohr aus einem Teil gefertigt. Darüber hinaus wird es aus 2 Teilen gefertigt.
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